Was bedeutet „Social Demand“ in der Bildungsplanung? – Wirtschaftspädagogik

Was bedeutet „Social Demand“ in der Bildungsplanung?

Stellt man sich die Frage, wie viel Bildung und Ausbildung eine Gesellschaft benötigt, kann überlegt werden, wie viel Bildung zu einem bestimmten Zeitpunkt nachgefragt wird. Diesen Ansatz nennt man dann „Social Demand“. In diesem Ansatz hat jede Bürgerin und jeder Bürger ein Recht auf Bildung. Bildung sollte also allen Bürgern zugänglich gemacht werden. Der Staat ist somit verpflichtet den Bürgern die nachgefragte Bildung zur Verfügung zu stellen. Es wird die Annahme getätigt, dass, wenn die Menschen sich umfassend bilden lassen wollen, passt sich der Arbeitsmarkt flexibel an die Nachfrage an. Somit entsteht ein Bildungsbedarf zum einen durch die demografische Entwicklung, zum anderen durch die Bildungsansprüche der Menschen. Der Staat muss also berücksichtigen, wie viele Kinder es wann geben wird und ist demnach verpflichtet genügend Kindergartenplätze sowie Schulplätze zur Verfügung zur stellen. Aber auch die Nachfrage nach Ausbildung dieser Kinder muss der Staat berücksichtigen.

Vorteile von „Social Demand“

Erfolgt die Bildungsplanung nach dem Ansatz des „Social Demands“, kann jedes Individuum seinen Bildungsweg und damit seinen zukünftigen Beruf frei wählen. Diese Berufsfreiheit ist auch in Art. 12 GG verankert: „Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden“. Kann ein Individuum seinen Beruf frei wählen und fühlt sich dadurch berufen, ist es auch motivierter das Ziel zu erreichen.

Nachteile von „Social Demand“

Nach dem „Social Demand“-Ansatz kann es jedoch auch zu Problemen kommen. Besteht nur Nachfrage nach einer bestimmten Ausbildung, fehlen im Laufe der Zeit an einer anderen Stelle die Facharbeiter. Somit müssen Gastarbeiter aus anderen Ländern zur Rate gezogen werden. Im Gegenzug entsteht aber ein Angebotsüberhang durch die ausgebildeten Fachkräfte in diesem Beruf. Daraus folgt letztlich, dass die Nachfrager der Ausbildung für die Arbeitslosigkeit ausgebildet werden, da die Unternehmen diesen Beruf am Arbeitsmarkt nicht genug nachfragen.